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29.12.10 –
Auf dem Wiefelsteder Teil des Fliegerhorstes soll auf den Grünflächen zwischen Landebahn und Rollbahnen eine große Anzahl von Photovoltaik-Anlagen errichtet werden.
Die Fläche des Solarparks soll stattliche 74ha umfassen, von denen 64 ha von den PV-Anlagen überspannt werden. Damit können dann rund 20 – 25 Megawatt Strom erzeugt werden. Technische Details siehe hier: http://www.wiefelstede.de/index.php?haupt_link=3200&link_id=3302&rel=gr&sort=15&rek=n&ses_id=.
Auf Wunsch des Investors leitete die Gemeinde Wiefelstede eiligst das Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans ein und lud zu einer ersten Bürgerunterrichtung ins Hotel Köhnke in Metjendorf. Zahlreiche Bürger kamen. Bauamtsleiter von Drehle und Vertreter der Firma stellten ihren Plan vor. Von Drehle zeigte sich überrascht über die zahlreichen Einwände gegen den Bau eines Solarparks, die er zu hören bekam. Er wandte ein, dass es doch „erst einmal nur“ um die Änderung des Flächennutzungsplans ginge, um eine weitere Planung für einen Solarpark zu ermöglichen. Damit sei noch nicht gesagt, dass der Solarpark auch realisiert werden könne. Das Projekt müsse aber noch im Jahr 2011 verwirklicht werden, weil auf Grund des Wegfalls der Subventionen durch das EEG nach 2011 die Anlage nicht mehr wirtschaftlich sein könne. Völlig ungeklärt, sagte er, sei noch, ob und wie der gegenwärtige Besitzer, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA, http://www.bundesimmobilien.de/), das fragliche Gelände an den Investor verkaufte oder verpachtete.
Der wichtigste Einwand gegen den Bau der Solaranlagen ist, dass die Fläche zur Zeit von zwei Bauern und einem Schäfer genutzt wird. Zur Zeit baut ein Ofener Landwirt (http://www.jungelandwirtschaft.de/) auf einem Teil der Rasenflächen Gras für seine Kühe an. Sein Betrieb befindet sich in der wichtigen Umstellungsphase von der konventionellen zur Bio-Landwirtschaft: Er wird der erste Bio-Milchbauer des Ammerlandes sein. Da auf dem Fliegerhorst nur extensive Landwirtschaft betrieben werden darf, d.h. ohne Düngen und ohne Spritzen, bietet es sich geradezu an, dort möglichst unbelastetes Heu anzubauen. Andere Flächen gibt es laut Aussage des Landwirts gegenwärtig nicht.
Damit ergibt sich schon der Hauptkonfliktpunkt: Erneuerbare Energien oder Bio-Landwirtschaft? Scheint die Sonne über dem Fliegerhorst für die Erzeugung von Strom oder für das Wachstum von Planzen?
Erneuerbare Energien, hier Solarenergie, sind die Zukunft unserer Energieversorgung, und die Errichtung von Solaranlagen und Windrädern sollte weiter gefördert werden. Die Versiegelung von landwirtschaftlichen oder gar naturbelassenen Flächen muss dabei aber vermieden werden. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber ein Ende der Förderung von Freiland-Anlagen vorgesehen. Solaranlagen auf landwirtschaftlichen Flächen werden schon jetzt nicht mehr gefördert und Konversionsflächen, also ehemaliges militärisches Gelände, fallen Ende 2011 aus der Förderung – daher die Eile von Gemeinde und Investor. Übersehen wurde dabei die jetzige Nutzung des Geländes: Auch dies ist bereits eine landwirtschaftlich genutzte Fläche, deren Bebauung durch eine Solaranlage ja eigentlich vermieden werden soll.
Zu wem stehen wir Grünen in diesem Konflikt?
Wir unterstützen den Bauern bei seinem Bemühen, seinen Betrieb auf Bio-Landwirtschaft umzustellen UND wir unterstützen erneuerbare Energien.
Wie geht das?
Unserer Ansicht nach kann der Solarpark gebaut werden, aber nicht auf der ganzen Fläche von 74ha, wie der private Investor es vorsieht: Man muss einen Kompromiss finden zwischen den Interessen des Investors, möglichst viel Fläche mit PV-Anlagen zu bebauen, und dem Interesse des Landwirts an der Fläche, die er für seine Maht braucht. Es würde uns Grüne sehr freuen, wenn Sonnenenergie und Bio-Landwirtschaft hier zueinander fänden.
Übrigens: Schafe können auch unter den Photovoltaik-Anlagen grasen.
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