Obwohl Minister Althusmann noch nicht einmal seine Hausaufgaben gemacht und ein rechtssicheres Schulgesetz vorgelegt hat,

06.03.11 – von Peter Meiwald –

beginnt auch im Ammerland an einigen Orten eine hektische Diskussion um eine eventuelle Einführung der sogenannten „Oberschule“.

Dabei hat schon die bisherige Diskussion ergeben, dass für die Verbesserung der Qualität der Bildung für unsere Kinder von der „Oberschule“ nicht viel zu erwarten ist. Nachdem die Landesregierung nun auch noch vor der Gymnasiallobby endgültig eingeknickt ist und die versprochene Möglichkeit einer gymnasialen Oberstufe an den sogenannten Oberschulen wieder kassiert hat, bleibt von dem groß angekündigten „Schulfrieden“ nichts mehr übrig als ein plumper Taschenspielertrick zur ideologisch motivierten Verhinderung Integrierter Gesamtschulen im Wahljahr 2011.

In der Praxis wird die Gründung von Oberschulen gegenüber der aktuellen Situation bedeuten, dass die  schon heute völlig ausgelasteten SozialpädagogInnen an den Hauptschulen zukünftig bei gleicher Stundenzahl auch noch für die bisherigen RealschülerInnen zuständig werden. Faktisch werden außerdem  die Klassenstärken für die besonders förderungswürdigen HauptschülerInnen  deutlich ansteigen, so dass weniger individuell gefördert werden kann.

Auch zu den Herausforderungen der Inklusion, d.h. der gemeinsamen Beschulung aller Mädchen und Jungen unabhängig ihres individuellen Förderbedarfes, bietet die „Oberschule“ überhaupt kein Konzept.

„Wo sind dagegen die Vorteile, die diese Schulform den SchülerInnen gegenüber dem vielerorts bewährten Konzept einer IGS bieten kann?“ fragt der bildungspolitische Sprecher des GRÜNEN Kreisvorstandes Ammerland, Peter Meiwald. Diese Frage sollten sich Eltern und KommunalpolitikerInnen in aller Ehrlichkeit stellen, bevor eine Oberschulgründung übers Knie gebrochen wird.