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„Macht Fotos, wenn ihr Milchkühe auf der Weide seht“

Politischer Aschermittwoch des Kreisverbandes Ammerland von Bündnis 90/ Die Grünen mit Matthias Stührwoldt. Am 22.02.2012 fand in Heinemann´s Gasthaus in Hollwege der diesjährige Politische Aschermittwoch des Kreisverbandes Ammerland von Bündnis 90/ Die Grünen statt.

24.02.12 – von Sonja Wagner –

Der frisch gewählte Kreisvorstandssprecher Karl-Fritz Gertjejanssen begrüßte einen mit etwa 70 Gästen voll besetzten Saal – Gäste aus den Nachbarkreisverbänden Friesland, Wesermarsch, Cloppenburg und Oldenburg, aus dem Kreistag, aus dem Stadtrat Westerstede, von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und dem Bund deutscher Milchviehhalter, vom BUND Ammerland, aus der BI „gentechnikfreier Landkreis Oldenburg“ und der BI „A20/A22 nie“ sowie alle anderen, die gekommen waren, einen vergnüglichen Abend zu erleben.

Die Politik spielte an dem Abend ausnahmsweise eine untergeordnete Rolle.  Kreisvorstandssprecher Karl-Fritz Gertjejanssen sagte im Hinblick auf die Landtagswahl am 20.01.2013: „Es gibt viel zu tun,“ und bezeichnete die Tatsache, dass Rösler und Röttgen die Solarförderung bereits zum April für kleine Hausdachanlagen um 20 Prozent und für große Freiflächenanlagen um 30 Prozent kürzen wollen, als „Aufreger des Abends“ und als „Gefahr für die deutsche Solarindustrie“. „Hoffen wir, dass diese Änderungen der Solarförderung über den Bundesrat verhindert werden“, fügte er hinzu.

Ansonsten gehörte der Abend dem Autoren und Bio-Milchbauern Matthias Stührwoldt aus Schleswig-Holstein und der Akustik-Band „Julisturm“ aus Schortens.

Matthias Stührwoldt begann seine mal plattdeutschen, mal hochdeutschen Erzählungen aus dem Landleben mit der A21, in deren direkter Nachbarschaft sein Hof liegt, die 30 Jahre auf nur 8 km Länge „mitten durch die Pampa“ führte und hauptsächlich von

Fahrlehrern für Autobahn-Fahrstunden genutzt wurde. Im weiteren Verlauf des Abends erzählte er u.a. Geschichten über Eltern, Großeltern, über die mit 18 Jahren älteste Kuh auf seinem Hof, sein „Betriebsmaskottchen“, und darüber, wie wichtig es für einen Bauern ist, immer Band in der Hosentasche zu haben. Er erntete immer wieder herzhaftes Lachen aus dem gesamten Saal und am Ende einen begeisterten Applaus. Nach zwei Zugaben beendete er seinen Vortrag mit einer Geschichte über die große Freude seiner Kühe, wenn sie im Frühjahr zum ersten Mal nach dem Winter im Stall wieder über die Koppel springen können. Er fügte hinzu: „Macht Fotos, wenn ihr Milchkühe auf der Weide seht. Dieses Bild wird leider immer seltener, weil immer mehr Kühe ganzjährig in Ställen verschwinden.“ Eine Entwicklung, die keinem im Saal gefiel.

Die Schortenser Akustik-Band „Julisturm“ umrahmte den Abend mit gecoverten und eigenen Liedern auf deutsch und auf englisch bekam ebenfalls begeisterten Applaus als Dankeschön.

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